Förderung

FB 10 - die digitale bühne

Seit März 2013 ist die von Studierenden und Lehrenden selbstgebaute Probebühne des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft in Betrieb. Sie ermöglicht es, theoretisches Wissen szenisch zu erproben. Dies ist ein wichtiger Fortschritt für Studierende, die sich eine solche Möglichkeit seit langem gewünscht haben. Seit Fertigstellung der Bühne wird in Seminaren, szenischen Projekten, studentischen Initiativen, autonomen Tutorien und selbstorganisierten Projekten auf der Probebühne praktisch gearbeitet.

Doch dieses praktische Arbeiten lässt sich nicht länger lediglich in analogen Modellen erfassen. Aus diesem Grund ist die Idee für unser Projekt - die digitale bühne - entstanden. Die Probebühne goes digital und wird für alle verfügbar: Als Tool zum Denken, Entwickeln und Befragen unserer theatralen Praxis.

Standbein der digitalen bühne ist die Archivierung und Dokumention von Technikwissen. Das Spielbein der digitalen bühne sind ihre Showings: Alle öffentlichen Präsentationen aus szenischen Projekten, studentischen Initiativen und autonomen Projekten sollen gefilmt und auf der digitalen bühne veröffentlicht werden können. Die digitale bühne soll dadurch eine Plattform werden, die es erlaubt, unsere eigenen künstlerischen Arbeiten zu archivieren, sie einer breiteren Öffentlichkeit (jenseits der Grenzen des Instituts, des Fachbereichs und der Goethe-Universität) sichtbar zu machen und sich über sie auszutauschen.

Der wichtigste Gedanke der digitalen bühne ist, dass sie sich beständig mit unseren Ideen weiterentwickelt; und so immer wieder über sich selbst hinauswächst. Unser Anliegen ist nicht nur, eine Plattform zu schaffen, die zeigt und lehrt, sondern einen digitalen Ort, der die Studierenden als Forschende begreift.

Unter dem Stichwort artistic research eröffnet die digitale bühne einen Raum, in dem Theaterpraxis erforscht werden kann. In Anlehnung an das OK Radio der Theatergruppe Nature Theatre of Oklahoma führen Studierende Gespräche mit künstlerischen Gastprofessoren, mit Regisseuren und Künstlern, die in Frankfurt zu Gast sind oder die ihnen auf Exkursionen begegnen, über Arbeitsmethoden, künstlerische Strategien und Selbstverständnis. Es wird auf diese Weise ein Archiv angelegt, das die Impulse der eingeladenen Künstler über die punktuelle Arbeit mit einzelnen Projekt- und Seminargruppen hinaus weitergibt und die Fortsetzung der Arbeit auf der Probebühne auch an anderem Ort ermöglicht.