Förderung

FB 11- GeoMat digital

Physikonline

GeoMat digital

Die makroskopische Mineralien- und Gesteinsbestimmung gehört zum grundlegenden Handwerkszeug der Geowissenschaften: Identifikation von Fundstücken anhand der optischen und haptischen Eigenschaften und das Einordnen in die zugrunde liegenden Systematik.

Also ein typischer Fall für die real-life-Präsenzlehre? Gewiss – aber könnte man das Lernen am realen Objekt nicht auch durch Lernen am digitalen Objekt verbessern?

Diese Frage stellt das Projekt GeoMat digital: im Rahmen der Lehrveranstaltung „Geomaterialien“ im ersten Fachsemester des Studiengangs Geowissenschaften (FB 11) sollen Konzepte entwickelt werden, um die gelernten Methoden zu systematisieren, neue Ansätze durch Medieneinsatz zu finden und vor allem ein Lernen und Vertiefen außerhalb der Öffnungszeiten der Sammlung an unseren digitalen Anschauungsobjekten zu ermöglichen.

Erste Grundlage für die „digitale Gesteins- und Mineraliensammlung“ sind hochaufgelöste und schärfenbereinigte Makroaufnahmen von Handstücken aus der Mineraliensammlung, die in den letzten Monaten entstanden sind und die Basis einer Mineraliendatenbank bilden.

Das schlussendliche Ziel ist die Entwicklung einer Lernanwendung (App, mobile Website…), welche das Erlernen der makroskopischen Objektbestimmung unterstützt und die Lehre um eine mediale Dimension erweitert.

In der Lehrveranstaltung stellen wir gemeinsam mit Lehrenden und Studierenden Fragen wie:

  • Welche didaktischen Szenarien eignen sich?
    (-> wie bringen wir die Bilder sinnvoll an die Studierenden?)
  • Wie lässt sich das visuell-perzeptive Lernen verbessern?
    (-> wie schaue ich ein Objekt am besten an?)
  • Welche Aspekte können die Lehrveranstaltung unterstützen?
    (-> was muss die Lernanwendung können?)

Die Fragen beantworten wir durch direkte Kommunikation mit der Zielgruppe, z.B. auch im Rahmen kleiner „didaktische Feldversuche“, wofür wir kleine Demos der späteren Funktionalitäten (Bilderquizzes, Selbsttests, interaktive Bestimmungsschlüssel etc.) einsetzen. Am Ende bauen wir eine Blaupause für die in Zukunft zu entwickelnde Software.

Viele der gewonnenen Erfahrungen lassen sich außerdem auf andere Fachgebiete übertragen, in denen visuell-perzeptives Lernen und Arbeiten eine Rolle spielt.

Parallel dazu bauen wir die Datenbank aus und entwickeln eine API, über welche die zukünftigen Anwendungen an die Datenbank andocken und Systematik, Bilder und Metainformationen nutzen können. Für die IT-Aspekte und Programmierarbeiten konnten wir das studentische Team von Physik-Online zu einer Kooperation gewinnen.

Eine kleine Ideen-Vorschau gibt es unter https://geomat.uni-frankfurt.de/preview