Förderung

FB 16 - ZAHNSCHMERZAMBULANZ:FOCUS

Im Sinne der Qualitätssicherung in der Ausbildung lautet das Ziel, alle Studierenden im klinischen Ausbildungsabschnitt mit einem disziplinübergreifenden, hohen Maß an Kenntnissen und Fähigkeiten in der Diagnostik und -therapie auszurüsten. Vor dem Hintergrund der aktuellen demographischen Daten spielt die Behandlung älterer, zum Teil an verschiedenen schwerwiegenden Erkrankungen leidender Patienten eine große Rolle. Da die Zahl realer Patienten mit den entsprechenden Symptomatiken zu gering für den Ausbildungsbedarf ist, ergänzen die Lernmodule der Frankfurter Initiative die Ausbildung in Breite und Tiefe. Sie simulieren die Behandlung von der Anamnese bis zur Therapie am echten Patientenfall. Hierbei wird nicht nur auf den zahnmedizinischen Wissenszuwachs Wert gelegt, sondern insbesondere auch auf den Patientenkontakt: Die richtigen Fragen müssen zur rechten Zeit gestellt werden.

Studierende der Zahnmedizin werden im späteren Berufsleben häufig mit dentalen Symptomatiken konfrontiert, die nicht immer direkt im kausalen Zusammenhang mit den Zähnen stehen und eine interdisziplinäre Diagnostik für eine erfolgreiche Therapie erfordern. Der hier beantragte Entwicklungsschritt im Portfolio von FranZI beinhaltet daher die Entwicklung von drei patientenfallbasierten, interaktiven, multimedialen Lerneinheiten zur interdisziplinären Diagnostik bei Patienten mit sogenannten „Fokuserkrankungen“. Hierunter fallen Patienten mit:

  • Transplantationen: In ca. 55 % der Konsiliartätigkeiten liegen primär Leber- und Knochenmarktransplantationen vor (Fall Nr. 1: Zahnmedizin/Innere Medizin)
  • dermatologischer Fokussuche (beispielsweise Psoriasis) in Interaktion zwischen Zahnmedizin und der Dermatologie  (Fall Nr. 2)
  • bevorstehender Chemotherapie (beispielsweise Tumorpatienten) in Interaktion zwischen Zahnmedizin und der Onkologie (Fall Nr. 3)

Insbesondere Fall 3 ist eine notwendige Ausbildungserweiterung, da die Onkologie nicht im Fächerkanon der Zahnmedizin enthalten ist.

Das Vorgehen gliedert sich in acht Schritte, die bei der Entwicklung der Lerneinheiten „Zahnschmerzambulanz“ als Teil der Frankfurter Initiative erprobt wurden:

  1. Identifikation geeigneter Patienten
  2. Lernzieldefinition und didaktisch-methodische Herangehensweise am Patientenfall
  3. Dokumentation der Diagnostik und Therapie
  4. Produktion notwendiger Zusatzmedien (z.B. Video zur Benutzung von Therapiemitteln)
  5. Umsetzung als Lerneinheit
  6. Reviewprozess mit ausgewählten Lehrenden und Studierenden
  7. Einsatz in der Ausbildung im Blended-Learning-Szenario
  8. Evaluation mit Reviewfunktion


AnsprechpartnerInnen


PD Dr. Susanne Gerhardt-Szép, Dr. Werner Betz, Lars Kandsperger                            
Zentrum der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
FB 16 -  Medizin

s.szep[a]em.uni-frankfurt.de
w.Betz[a]em.uni-frankfurt.de
kandsperger[a]em.uni-frankfurt.de